Messprinzip 10 – ALTANA Micro-Haze Plus User Manual

Page 70

Advertising
background image

69

Die visuelle Empfindung Glanz ist
eine mehrdimensionale Größe.
Reflektometer werden bereits seit
vielen Jahren zur Glanzmessung
eingesetzt. Um die Oberflächen-
reflexion vollständig zu charakteri-
sieren, sind jedoch zusätzliche
Messgrößen erforderlich.

Liegen bei einer hochglänzenden
Oberfläche mikroskopisch feine
Störungen vor, so kommt es zu
Streulicht geringer Intensität neben
dem Hauptreflex (Abb. 18). Die
Oberfläche erscheint hoch-
glänzend, wird aber von einem
milchig-trüben Schleier überlagert.

Ursachen dieses Glanzschleiers
sind meist spezifische Parameter in
der Produktion, wie z. B.:

• Pigment und Dispergierung

• Bindemittel, Additive

• Applikations- und Verarbeitungs-

verfahren

Auch Witterung und mechanische
Beanspruchung (Reinigung, Politur,
Abrieb) können zu Glanzschleier
führen.

Messprinzip

10

Reflektometer zur Glanzmessung

Das Prinzip des Reflektometers be-
ruht auf der Messung der gerichte-
ten Komponente der Reflexion
(Abb. 17). Dazu wird das reflektier-
te Licht in einem durch die Apertur-
blende eingegrenzten Winkel-
bereich in seiner Intensität gemes-
sen.

Bei der Messung des
Reflektometerwertes handelt es
sich um eine Relativmessung, die
Messergebnisse werden auf einen
schwarzen, polierten Glasstandard
mit definiertem Berechnungsindex
bezogen (Kalibrierung).

Um eine gute Differenzierbarkeit
der Messergebnisse über den ge-
samten Bereich von hoch-
glänzenden bis zu stumpfmatten
Flächen zu erzielen, wurden drei
Einstrahlwinkel und damit
Messbereiche genormt:

20° hochglänzende Oberflächen
60° mittelglänzende Oberflächen
85° matte Oberflächen

Advertising