30 n – ROHM DURO-T hand-operated chuck (with key bar principle) User Manual

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I. Qualifikation des Bedieners

Personen, welche keine Erfahrungen im Umgang mit Spannein-

richtungen aufweisen, sind durch unsachgemäßes Verhalten, vor

allem während der Einrichtarbeiten durch die auftretenden

Spannbewegungen und -kräfte, besonderen Verletzungsgefahren

ausgesetzt. Daher dürfen Spanneinrichtungen nur von Personen

benutzt, eingerichtet oder instandgesetzt werden, welche hierzu

besonders ausgebildet oder geschult sind bzw. über langjährige

Erfahrungen verfügen.
II. Verletzungsgefahren

Aus technischen Gründen kann diese Baugruppe teilweise aus

scharfkantigen Einzelteilen bestehen. Um Verletzungsgefahren

vorzubeugen ist bei daran vorzunehmenden Tätigkeiten mit

besonderer Vorsicht vorzugehen!

1. Eingebaute Energiespeicher Bewegliche Teile, die mit

Druck-, Zug-, sonstigen Federn oder mit anderen elastischen

Elementen vorgespannt sind, stellen durch die darin gespei-

cherte Energie ein Gefahrenpotential dar. Dessen Unterschät-

zung kann zu schweren Verletzungen durch unkontrollierbare,

geschossartig umherfliegende Einzelteile führen. Bevor wei-

tere Arbeiten durchgeführt werden können, ist diese gespei-

cherte Energie abzubauen. Spanneinrichtungen, die zerlegt

werden sollen, sind deshalb mit Hilfe der zugehörigen

Zusammenstellungszeichnungen auf derartige Gefahrenquel-

len hin zu untersuchen.

Sollte das ”Entschärfen” dieser gespeicherten Energie nicht

gefahrlos möglich sein, ist die Demontage von autorisierten

Mitarbeitern der Fa. RÖHM durchzuführen

2. Die maximal zulässige Drehzahl

Die max. zulässige Drehzahl darf nur bei eingeleiteter max.

zulässiger Betätigungskraft und bei einwandfrei funktionieren-

den Spannfuttern eingesetzt werden. Nichtbeachtung dieses

Grundsatzes kann zu einem Verlust der Restspannkraft und

in Folge dessen zu herausschleudernden Werkstücken mit

entsprechendem Verletzungsrisiko führen. Bei hohen Dreh-

zahlen darf das Futter nur unter einer ausreichend

dimensionierten Schutzhaube eingesetzt werden

3. Überschreitung der zulässigen Drehzahl

Diese Einrichtung ist für umlaufenden Einsatz vorgesehen.

Fliehkräfte - hervorgerufen durch überhöhte Drehzahlen

bzw. Umfangsgeschwindigkeiten - können bewirken, dass

sich Einzelteile lösen und dadurch zur potentiellen Gefahren-

quelle für in der Nähe befindliche Personen oder Gegen-

stände werden. Zusätzlich kann bei Spannmitteln, die nur

für niedere Drehzahlen zugelassen sind, aber mit höheren

Drehzahlen gefahren werden, Unwucht auftreten, welche

sich nachteilig auf die Sicherheit und evtl. das Bearbeitungser-

gebnis auswirkt.

Der Betrieb mit höheren als den für diese Einrichtung vorgese-

hene Drehzahlen ist aus o.g. Gründen nicht zulässig.

Die max. Drehzahl und Betätigungskraft/-druck sind auf dem

Körper eingraviert und dürfen nicht überschritten werden.

Das heißt, die Höchstdrehzahl der vorgesehenen Maschine

darf dementsprechend auch nicht höher als die der Spannein-

richtung sein und ist daher zu begrenzen.

Selbst eine einmalige Überschreitung von zulässigen Werten

kann zu Schäden führen und eine verdeckte Gefahrenquelle

darstellen, auch wenn diese zunächst nicht erkennbar ist. In

diesem Fall ist unverzüglich der Hersteller zu informieren,

damit dieser eine Überprüfung der Funktions-- und Betriebssi-

cherheit durchführen kann. Nur so kann der weitere sichere

Betrieb der Spanneinrichtung gewährleistet werden.

4. Unwucht

Restrisiken können durch einen unzureichenden Rotations-

ausgleich entstehen, § 6.2 Nr. e) EN 1550. Dies gilt

insbesondere bei hohen Drehzahlen, bei Bearbeitung von

1. Sicherheitshinweise und Richtlinien für den Einsatz

von handbetätigten Spannfuttern

asymmetrischen Werkstücken oder bei Verwendung

unterschiedlicher Aufsatzbacken.

Um daraus entstehende Schäden zu verhindern, ist das Futter

mit Werkstück möglichst dynamisch entsprechend der DIN ISO

1940 zu wuchten.

5. Berechnung der erforderlichen Spannkräfte

Die erforderlichen Spannkräfte bzw. die für das Futter zulässige

Höchstdrehzahl für eine bestimmte Bearbeitungsaufgabe sind

entsprechend der Richtlinie VDI 3106 - Ermittlung der zulässi-

gen Drehzahl von Drehfuttern (Backenfuttern) - zu ermitteln.

6. Einsatz anderer/weiterer Spannsätze/Werkstücke

Für den Einsatz von Spannsätzen bzw. Werkstücken ist grund-

sätzlich die Richtlinie VDI 3106 - Ermittlung der zulässigen

Drehzahl von Drehfuttern (Backenfuttern) - heranzuziehen

1. Benutzung anderer / weiterer Spannsätze

Sollen andere Spannsätze eingesetzt werden als für diese

Spanneinrichtung vorgesehen sind, muss ausgeschlossen

werden, dass das Futter mit einer zu hohen Drehzahl und

somit mit zu hohen Fliehkräften betrieben wird. Es besteht

sonst das Risiko, dass das Werkstück nicht ausreichend

gespannt wird.

Grundsätzlich ist deshalb eine Rücksprache mit dem Futter-

hersteller bzw. dem jeweiligen Konstrukteur erforderlich.

2. Beim Einsatz von Sonder-Spannbacken sind nachfolgende

Regeln zu beachten:
Die Spannbacken sollten so leicht und niedrig wie möglich

nahe an der Frontseite des Spannmittels liegen.

(Spannpunkte mit größerem Abstand verursachen in der

Backenführung höhere Flächenpressung und können die

Spannkraft wesentlich verringern).

Zur Ermittlung der zulässigen Drehzahl für eine bestimmte

Bearbeitungsaufgabe gilt folgende Formel:

F

spo

= Gesamtspannkraft des Spannmittels im Stillstand (N)

F

spz

= Erforderliche Gesamtspannkraft für eine bestimmte

Bearbeitungsaufgabe (N).

n

max

= max. Drehzahl (min

--1

)

m

= Masse der kompl. Backeneinheit (kg)

Grund- und Aufsatzbacke

r

c

= Schwerpunktradius der kompl. Backeneinheit (m).

(Bei exzentrischer Spannung ist der Mittelwert der

Schwerpunktradien der einzelnen Backeneinheiten

einzusetzen).

a = Anzahl der Backen.

Geschweißte Ausführungen möglichst vermeiden. Gegebe-

nenfalls müssen die Schweißnähte in Bezug auf die

Fliehkraft- und Spannkraftbelastung überprüft werden.
Die Befestigungsschrauben sind so anzuordnen, dass ein

möglichst großes Wirkmoment erreicht wird.

3. Gefährdung durch Herausschleudern

Um den Bediener vor herausschleudernden Teilen zu

schützen, muss nach DIN EN 12415 eine trennende

Schutzeinrichtung an der Werkzeugmaschine vorhanden

sein. Deren Widerstandsfähigkeit wird in sog.

Widerstandsklassen angegeben.

¯

3

F

spo

--

F

spz

30

n

max

=

m · r

c

· a

·

5

7.

7

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