ROHM Tool clamping units User Manual

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3. Sicherheitshinweise und Richtlinien für den Einsatz

von Werkzeugspannern

1. Qualifikation des Bedieners

Personen, welche keine Erfahrungen im Umgang
mit Spanneinrichtungen aufweisen, sind durch un-
sachgemäßes Verhalten, vor allem während der
Einrichtarbeiten durch die auftretenden Spannbe-
wegungen und -kräfte, besonderen Verletzungs-
gefahren ausgesetzt.
Daher dürfen Spanneinrichtungen nur von Perso-
nen benutzt, eingerichtet oder instandgesetzt wer-
den, welche hierzu besonders ausgebildet oder
geschult sind bzw. über langjährige Erfahrungen
verfügen.

2. Verletzungsgefahren

Aus technischen Gründen kann diese Baugruppe
teilweise aus scharfkantigen Einzelteilen bestehen.
Um Verletzungsgefahren vorzubeugen, ist bei da-
ran vorzunehmenden Tätigkeiten mit besonderer
Vorsicht vorzugehen!

2.1 Eingebaute Energiespeicher! Bewegliche

Teile, die mit Druck-, Zug-, sonstigen Federn
oder mit anderen elastischen Elementen vor-
gespannt sind, stellen durch die darin gespei-
cherte Energie ein Gefahrenpotential dar. Des-
sen Unterschätzung kann zu schweren Verlet-
zungen durch unkontrollierbare, geschoßartig
umherfliegende Einzelteile führen. Bevor wei-
tere Arbeiten durchgeführt werden können, ist
diese gespeicherte Energie abzubauen. Span-
neinrichtungen, die zerlegt werden sollen, sind
deshalb mit Hilfe der zugehörigen Zusammen-
stellungszeichnungen auf derartige Gefahren-
quellen hin zu untersuchen.
Sollte das ”Entschärfen” dieser gespeicherten
Energie nicht gefahrlos möglich sein, ist die De-
montage von autorisierten Mitarbeitern der FA.
RÖHM durchzuführen.

2.2 Überschreitung der zulässigen Drehzahl!

Diese Werkzeugspannung ist nur für den Ein-
satz in der dafür vorgesehenen Maschinenspin-
del vorgesehen. Fliehkräfte – hervorgerufen
durch überhöhte Drehzahlen bzw. Umfangsge-
schwindigkeiten – können bewirken, daß sich
Einzelteile lösen und dadurch zur potentiellen
Gefahrenquelle für in der Nähe befindliche Per-
sonen oder Gegenstände werden. Zusätzlich
kann bei Spannmitteln, die nur für niedere
Drehzahlen zugelassen sind, aber mit höheren
Drehzahlen gefahren werden, Unwucht auftre-
ten, welche sich nachteilig auf die Sicherheit
und evtl. das Bearbeitungsergebnis auswirkt.
Der Betrieb mit höheren als den für diese Ein-
richtung vorgesehene Drehzahlen ist aus o.g.
Gründen nicht zulässig.
Die max. Drehzahl und Betätigungskraft/-druck
sind aus der Zusammenstellungszeichnung zu
entnehmen und dürfen nicht überschritten wer-
den. Das heißt, die Höchstdrehzahl der

vorgesehenen Maschine darf dementsprechend
auch nicht höher als die der Spanneinrichtung sein
und ist daher zu begrenzen.
Selbst eine einmalige Überschreitung von zulässi-
gen Werten kann zu Schäden führen und eine ver-
deckte Gefahrenquelle darstellen, auch wenn
diese zunächst nicht erkennbar ist. In diesem Fall
ist unverzüglich der Hersteller zu informieren, damit
dieser eine Überprüfung der Funktions- und Be-
triebssicherheit durchführen kann. Nur so kann der
weitere sichere Betrieb der Spanneinrichtung ge-
währleistet werden.

2.3 Unwucht

Eine Unwucht erzeugt bei der sich drehenden Spin-
del eine Fliehkraft, die die Laufruhe der Werkzeu-
gaufnahme stört. Diese Unwucht hat Einfluß auf
den Arbeitsprozeß und die Lebensdauer der Spin-
dellagerung. Restrisiken können somit durch einen
unzureichenden Rotationsausgleich entstehen, §
6.2 Nr. e) der Richtlinie EN 1550. Dies gilt insbe-
sondere bei hohen Drehzahlen oder für den Einsatz
von asymmetrischen Werkzeugaufnahmen. Um
unerwünschte Fliehkräfte auszugleichen, also um
daraus entstehende Schäden zu verhindern, muß
die symmetrische Massenverteilung wiederherge-
stellt werden, mit dem Ziel, daß auf die Spindellage-
rung keine Fliehkräfte wirken.
Die komplette Spindel muß mit eingebauter
Werkzeugspannung und gespannter Werkstük-
kaufnahme bei hohen Drehzahlen (Wuchtmei-
ster) dynamisch entsprechend der DIN ISO 1940
gewuchtet werden.

2.4 Berechnung der Spannkräfte (Einzugskräfte)

Zur optimalen Funktionserfüllung müssen die Wirk-
flächen der Schnittstelle ausreichend verspannt
werden. Die Kraftverstärkung des Federpaketes
erfolgt mittels eines Keilgetriebes. Der Wirkungs-
grad wird wesentlich durch die Reibverhältnisse
bestimmt und ergibt eine Mindestkraftübersetzung
von i = 3.
Während der Spindelrotation unterliegt die Wek-
zeugspannung und die Werkzeugaufnahme den
angreifenden Fliehkräften, was je nach Drehzahl
immer zu einer geringen Steigerung der Spann-
kräfte (Einzugskräfte) führt.

2.5 Einsatz anderer/weiterer Werkzeugschäfte

Diese Werkzeugspannung ist für die Spannung
eines speziellen Werkzeugschaftes vorgesehen.
Deshalb dürfen mit diesem ausschließlich diejeni-
gen Werkzeugschäfte gespannt werden, für welche
die Werkzeugspannung ausgelegt wurde. Wird dies
nicht beachtet, so können durch ungenügende
Spannkräfte oder ungünstige Spannhubplazierun-
gen Sach-und Personenschäden verursacht wer-
den.
Sollen deshalb weitere bzw. ähnliche Werkzeug-
schäfte mit der gleichen Werkzeugspannung ges-
pannt werden, so ist dazu die schriftliche Genehmi-
gung des Herstellers erforderlich.

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